Als Vertreterin der ‚Femmes socialistes‘ und als Parteipräsidentin kommt Lydie Schmit schon früh in den Kontakt mit der internationalen sozial-demokratischen Szene, die sich in der Sozialistischen Internationale (SI) zusammenfindet. Lydie Schmit findet Spaß daran, von Kongress zu Kongress um die Welt zu reisen. Als Vorsitzende der LSAP sitzt sie an einem Tisch mit ‚Stars‘ der Sozialdemokratie wie Willy Brandt, Mário Soares, Golda Meir, Olof Palme oder François Mitterrand. ls.art5In diesen Gefilden ist sie, so Zeitzeuge Robert Goebbels, in ihrem Element: „Hatt huet de Willy Brandt emärmelt, et huet de François Mitterrand kennegeléiert. Hatt huet de Mitterrand beharrlech geduutzt, souguer, wann deen hatt gevouvoyéiert huet.“

Als Mitglied der Internationale hat sie aber auch die Möglichkeit, sich an der Diskussion über die großen Orientierungslinien der sozialdemokratischen Parteien zu beteiligen. Dabei geht es um Frieden und Abrüstung, um Ost-West- und Nord-Südbeziehungen, um den Umgang mit Atomkraft oder die Umsetzung von Gleichheitsprinzipien – besonders der Gleichheit zwischen Frauen und Männern. Auch in der Sozialistischen Fraueninternationale (SIW), die der SI angegliedert ist, engagiert sich Lydie Schmit immer stärker. Hier kommt sie in direkten Kontakt mit Vertreterinnen aus Dritt-Welt-Ländern und erhält bei ihren Reisen Einblicke in die Lage der Frauen. Die Ausbeutung des Südens, und vor allem jene der Frauen, wird zu einem zentralen Thema, besonders, als sie 1980 das Amt der Präsidentin der Sozialistischen Fraueninternationale übernimmt.