„Alles Mögliche“ – Der sowjetisch-luxemburgische Menschenaustausch nach Kriegsende
Auch über 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fragt man sich in Luxemburg, ob die damalige Regierung „alles Mögliche“ getan hat, um die in sowjetische Gefangenschaft geratenen Zwangsrekrutierten – „Ons Jongen“ – nach Hause zu holen. In diesem Aufsatz wird anhand von bis jetzt unveröffentlichten Dokumenten aus russischen Archiven erörtert, wie der Austausch von in Tambow gefangenen Luxemburgern gegen sowjetische BürgerInnen zu Stande kam, die sich in Luxemburg in deutscher Gefangenschaft befunden hatten. „Ausgetauscht“ wurden auf der einen Seite sowjetische Kriegsgefangene und sogenannte OstarbeiterInnen, die von 1942 bis 1944 in der Stahl- und Eisenindustrie und in der Landwirtschaft als Zwangsarbeiter eingesetzt waren. Auf der sowjetischen Seite waren es vor allem die Zwangsrekrutierten und weitere Luxemburger in der s.g. Russischen Zone Europas (s. ausführlicher unten). In diesem Aufsatz werden auch mehrere zivile Organisationen aus Luxemburg und Frankreich berücksichtigt, die das sowjetische Außenministerium bei der Suche nach ihren BürgerInnen angeschrieben hatte. Ihre Anfragen samt den der luxemburgischen Behörden wurden vom russischen Außenministerium in einem Dossier gesammelt…/…
Inna Ganschow
Dr. Inna Ganschow forscht seit September 2017 im Rahmen eines über die Lydie-Schmit-Stiftung unterstützten Projekts zur russischen Migration in Luxemburg im 20. Jahrhundert am Zentrum für Zeitgenössische und Digitale Geschichte C2HD an der Universität Luxemburg und lädt alle interessierten HistorikerInnen zur Kooperation ein.
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