Demokratie, zwischen Frauen und Männern, zwischen Nord und Süd, aber auch in der Entscheidungsfindung innerhalb der sozialistischen Organisationen, ist für Lydie Schmit ein zentrales Thema. Die sechs Jahre ihrer Parteipräsidentschaft markieren eine neue parteiinterne Diskussionskultur, die tagespolitisch das Risiko birgt, den Gegnern Flanke zu bieten, aber Raum lässt für Innovation. ls.art8Am Ende ihres Mandats schreibt Michel Delvaux betreffend Lydie Schmit von Führungsqualitäten, die nicht die üblichen sind: „Mit Lydie Schmit hatte die LSAP […] eine Präsidentin, die durch ihre Aufrichtigkeit, ihre Herzensgüte und ihren Mut zu Aussagen, die über den Tag hinausgriffen, den Militanten das so notwendige ‚supplément d’âme‘ einflösste.“

Zu ihrem politischen Testament gehört auch ihre mündliche Botschaft an die „Femmes socialistes“, die sie Lydie Err vom Krankenbett mit auf den Weg zum Schifflinger Kongress der „Femmes socialistes“ gibt: „Méi Sozialismus!“ Lydie Schmits‘ Sozialismus drückt sich in den Themen und Formen aus, die sie wählt. Ein Sozialismus, in dem die Gleichberechtigung der Frau eine zentrale Rolle spielt, ein Sozialismus, in dem Gerechtigkeit in den Beziehungen zwischen Nord und Süd kein bloßes Schlagwort sind, ein Sozialismus, in dem soziales Engagement keine Floskel ist, sondern selbst gelebt werden muss.