“If you can talk with crowds and keep your virtue, Or walk with kings – nor lose the common touch…“

Die Zeile aus einem bekannten Gedicht von Rudyard Kipling wurde bereits kurz nach ihrem Tod auf Lydie Schmit angewandt. ls.art1Das Bewahren von Tugend in der Politik, der Draht zu den einfachen Leuten sowohl als zu den großen politischen Persönlichkeiten sind sicherlich zwei ihrer Eigenschaften, die ihre öffentliche Aktivität markierten.

Es gibt aber weitere Begriffe, die sich mit der Persönlichkeit von Lydie Schmit verbinden: Hilfsbereitschaft, Engagement, Eintreten für Gerechtigkeit. Ihr recht kurzer Lebensweg – sie wurde nur 49 Jahre alt – war geprägt von einer altruistischen Einstellung. Er war aber auch ein Suchen nach der guten Sache, für die es lohnte, sich zu engagieren, und nach dem Weg, eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Und ein Pendeln zwischen dem Bedürfnis, im Zentrum des gesellschaftlichen Geschehens zu stehen und mit dem eigenen Wirken auf öffentlichen Widerhall zu stoßen, und unkonventionellen, manche brüskierenden persönlichen Entscheidungen. Schließlich war Lydie Schmits Weg der mit manchen Hindernissen gepflasterte Pfad einer Frau, die sich im Zuge der Entwicklung der Neuen Frauenbewegung gefordert fühlte, sich mit dem Anspruch auf Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern auseinanderzusetzen.