« Méi Sozialismus »

standardpaperback_708x1192Die „Fondation Lydie Schmit“ legt mit diesem Band die Biografie der Luxemburger LSAP-Politikerin Lydie Schmit (1939-1988) vor.

Die Stiftung, die den Namen der am 7. April 1988 im Alter von 49 Jahren verstorbenen Schifflingerin trägt, wurde am 4. November 1994 auf Grund des Nachlasses von Joséphine Schmit-Schortgen, der Mutter von Lydie Schmit, gegründet. Zweck der Stiftung ist es, das Andenken Lydie Schmits zu pflegen sowie Stipendien und Beihilfen zu vergeben.

Im Rahmen der statutarischen Bestimmungen der Stiftung hat ihr Verwaltungsrat[1] beschlossen, zum 25. Jahrestag ihres Todes ein geschichtliches Werk in Auftrag zu geben. Am 17. Dezember 2010 hat die Stiftung mit der Historikerin Renée Wagener einen Vertrag abgeschlossen, um die Biografie Lydie Schmits zu erforschen und zu verfassen.

Die Stiftung hat mit Renée Wagener diese Aufgabe einer Historikerin anvertraut, die durch maßgebliche Forschungen und Veröffentlichungen über die politische Geschichte Luxemburgs, insbesondere über die Stellung der Frau und ihre politische Rolle, hervorgetreten ist. Absicht war dabei, eine vom Inhalt wie von der Methode her wissenschaftliche Arbeit in Auftrag zu geben. Von vorneherein war es dem Verwaltungsrat klar, dass die Biografie objektiven Standards entsprechen sollte. Es geht nicht um eine Hagiografie.

Im Nationalarchiv ist ein umfangreicher Dokumentennachlass von Lydie Schmit hinterlegt, der zu untersuchen war. Zudem sollten Aussagen von noch lebenden Zeitgenossen über die LSAP-Präsidentin der siebziger Jahre im In- und Ausland gesammelt werden. Die Arbeit verlangte daher einen beachtlichen Aufwand an Forschungsarbeit über schriftliche wie mündliche Dokumente.

Renée Wagener ist also die verantwortliche Verfasserin des Buches. Es wurde von Anfang an festgehalten, dass der Verwaltungsrat sich nicht in ihre Arbeit einmischen würde. Auf Wunsch der Autorin selbst hat er wohl die Entstehung des Werkes mit seinen Kommentaren begleitet. Jedoch war es nicht die Absicht der Mitglieder des Verwaltungsrates, von denen die meisten Lydie Schmit noch gekannt und geschätzt haben, die Historikerin zu beeinflussen, sondern ihr bei ihrer Forschung und ihren Einschätzungen behilflich zu sein und zusätzliche Informationen zu liefern. Es lag dem Verwaltungsrat sehr daran, ein Werk herauszugeben, das über die LSAP hinaus ein breites, historisch interessiertes Publikum ansprechen wird.

Sicher sind in erster Linie jene angesprochen, die Lydie Schmit in ihrem Wirken in der Gemeinde Schifflingen, in der LSAP auf nationaler und internationaler Ebene, innerhalb der sozialistischen Frauen wie der sozialistischen Jugend gekannt und begleitet haben. Besonders ältere Mitglieder der LSAP werden dabei viel Interessantes über die ehemalige LSAP-Präsidentin (1974-1979) und ihre Arbeit als Präsidentin der Sozialistischen Fraueninternationale finden. Aber auch jüngere Mitglieder können sich dank einer detaillierten und sachlichen Darstellung über zwei wichtige Jahrzehnte des modernen Luxemburgs und des luxemburgischen Sozialismus in den Siebziger- und Achtzigerjahren ausgiebig informieren.

Zum Entstehen des Werkes haben viele beigetragen.

In erster Linie möchte ich im Namen des Verwaltungsrates Renée Wagener unseren Dank für ihre Arbeit aussprechen. Sie ist wahrhaft professionell an die Auswertung des Nachlasses von Lydie Schmit, an die Suche aller möglichen Quellen im In- und Ausland, an die Befragung von Zeitzeugen herangegangen. Sicher war es für sie nicht immer einfach, das reichlich komplexe und manchmal konfliktgeladene Innenleben der LSAP auf den verschiedenen Ebenen, von der Lokalsektion über die nationale Politik bis zur Internationale und zum Europaparlament von Ende der Sechziger- bis Ende der Achtzigerjahre zu erfassen und das Wesentliche daraus im Buch darzustellen.

Wir sind überzeugt, dass ihr mit dieser Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des modernen Luxemburgs gelungen ist.

Der Verwaltungsrat dankt ebenfalls den ZeitzeugInnen Lydie Err, Colette Flesch, Nic Frisch, Robert Goebbels, Muck Huss, Maria Jonas (Österreich), Tilly Jung, Irmtraut Karlsson (Österreich), Guy und Lise Linster, Jacques Poos, Anita Wagner für ihre wertvollen Beiträge. Nicht vergessen seien dabei die fleißigen Hände in der LSAP-Fraktion, die die Abschrift der Interviews besorgt haben, und zwar Christiane Bader, Brigitte Chillon, Nadine Entringer, Cátia Gonçalves, Gaby Schwinden-Anen, Marc Thiltgen, Claude Tremont, Mélanie Troian.

Schließlich gebührt mein Dank den Mitgliedern des Verwaltungsrates der Stiftung, die das über zwei Jahre dauernde „work in progress“ mit kritischer Begeisterung begleitet und viel aus ihrer eigenen Lebensgeschichte darin wiedergefunden haben.

Ben Fayot
Präsident der „Fondation Lydie Schmit“

April 2013

HIER ONLINE BESTELLEN